Genre: Folk

Hörenswertes, April 2016: The Body, Kaada & Patton, Autolux, Kevin Morby
1 April ist gekomm und brint uns 1 Rainbow Schwan der Wetter schön und 1 sonnige Tag genießt (Hach...). Abgesehen
Hörenswertes, März 2016: Lucy Dacus, Crater, Bird on the Wire, Iggy Pop, Bela
Frühling, Frühling, Frühling! Was soll ich anderes sagen? Frühling, Frühling, Frühling! Hell, yeah! Die Sonne scheint, die Vögel singen, Berlin
Hörenswertes, Februar 2016: Pinegrove, The Prettiots, Bianca Casady, Two Ich Astronaut
Der Februar nähert sich dem Ende... und mein Plan wieder mehr frische Musik zu hören zahlt sich aus. In diesem
Hörenswertes, Herbst 2014: Castanets, Swans, Electric Wizard, …And you will know us by the trail of dead
Sorry Leute. Seht es ein. Der Sommer ist vorbei, der Punk ist tot und der Pop riecht schlecht. Anbei sende
Hörenswertes Herbst 2012: Converge, Swans, The Mountain Goats, Dinosaur Jr, Portico Quartet
Lauter gute alte Freunde... So kann dieser Hörenswert-Artikel für den Herbst zusammengefasst werden. Ihr wisst schon, die Typen, die man
Hörenswertes Juni 2012: Patti Smith, 2:54, dEUS, King Tuff, The Future of the Left
Fetzen muss es! Immerhin ist Sommer, Schluss mit den netten Pop-Hymnen, rein ins Leben. Naja, bevor das hier zum Manifest
Hörenswertes August/September 2011: Primus, Thees Uhlmann, Sungrazer, Beirut
Jepp... das Sommerloch. Viel Musik gehört, aber wenig Muße zum Schreiben gefunden. Hier soll daher noch einmal  nach den Klängen
Hörenswertes Juni 2011: Fink, Esmerine, Thurston Moore, 13&God
Okay, okay... es braucht kein langes Drumherumreden. Auch dieses Mal tendieren unsere hörenswerten Alben wieder in Richtung der dunkel schillernden
Hörenswertes: April 2011: Explosions in the Sky, Za!, The Mountain Goats, Colin Stetson
Nein... Heute wird an dieser Stelle mal nicht über das Wetter gejammert... Warum sollten wir auch, wenn uns die Tage
Hörenswertes: März 2011: Têtes Raides, Nicolas Jaar, Home Video, Jonny Greenwood
Ja ihr lieben Leute... Es wird Frühling. Wir feiern das neu erwachende Leben mit fröhlichem, eleganten Folk Rock aus Frankreich
Hörenswertes: Februar 2011 (II) – Faust, Julia Hülsmann, Rainald Grebe
Einen kleinen Februarnachschlag haben wir noch: Die Hamburger Faust Formation erfreut wieder einmal mit solidem Krautrock zwischen Noise und Industrialsounds,
Hörenswertes: Januar 2011 – Anna Calvi, Tu Fawning, Qube, Fujiya & Miyagi
Das Jahr fängt sowohl musikalisch als auch metereologisch schonmal recht ordentlich an. Mit Anna Calvi, Tu Fawning, Qube und Fujiya
Auf zu neuen Ufern…? Neue Alben von Serj Tankian und Sufjan Stevens
Zwei gestandene Indie- und Alternativerockgrößen. Zwei neue Alben, die sich vom bekannten Material abheben... Was steckt hinter den aktuellen, experimentierfreudigen
In the Fishtank 7: Low & Dirty Three (2000)
Nach dem Solo-Intermezzo von June of 44 wurde munter weiter kollaboriert bei Konkurrents Fishtankreihe. Pünktlich zur Jahrtausendwende standen sich die
Gute Seele – Rezension zu Reinhard Meys neuem Album "Mairegen"
Reinhard Mey? Ganz klar, die Musik unserer Elterngeneration. Und ja auch schon ein bisschen spießig, irgendwie. Reaktionär würde da sogar
Writing… Singing… Playing… – Fünf aktuelle Singer/Songwriter Veröffentlichungen unter der Lupe
Wacker bilden die Songschreiber, Liedermacher, Folkloristen und Sänger eine Bastion gegen alle Trends und aktuellen Popentwicklungen. Folk, Blues und einfache
Introducing… Kazuki Tomokawa
Seit 1970 ist der „Schreiende Philosoph“ Kazuki Tomokawa ein nicht wegzudenkender Bestandteil der japanischen Musikszene. Trotzdem kann die Rezeption des

Hörenswertes, April 2016: The Body, Kaada & Patton, Autolux, Kevin Morby

1 April ist gekomm und brint uns 1 Rainbow Schwan der Wetter schön und 1 sonnige Tag genießt (Hach…). Abgesehen von dem kleinen Wicht, der mir mit seinen mittlerweile acht Wochen den Monat versüßt (He’s fucking smiling!), hatte ich im wildesten Frühlingsmonat seit Beginn der eigenen Wetteraufzeichnung auch sehr viel Freude mit einem Sprung durch alle möglichen Genres: Feinster Indie Art Pop von Autolux, gediegener Instrumental Post Post Espresso Rock von Kaada und Patton, apokalyptischer Avantgarde Metal von The Body und klassischer Americana von Kevin Morby. Das gibt es auf den kommenden Seiten alles zusammen mit fetter Hörenswert-Empfehlung. Und jetzt bitte Sommer auf 3, 2, 1…

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Hörenswertes, Februar 2016: Pinegrove, The Prettiots, Bianca Casady, Two Ich Astronaut

Der Februar nähert sich dem Ende… und mein Plan wieder mehr frische Musik zu hören zahlt sich aus. In diesem Monat entdecke ich vor allem drei kleine Weird Folk Glanzlichter, die sich an Bekanntem orientieren, um dennoch neues zu schaffen: Sympathischer Indie Teenie Folk von den Prettiots, nostalgischer Alt Country von Pinegrove und experimentelle Genre-Dekonstruktionen von Bianca Casady, die auch ohne ihre Schwester herausragende CocoRosie Sounds zu produzieren vermag. Okay, genug mäandert… Für den stilvollen Krach sind diesen Monat Two Inch Astronaut verantwortlich, die eine herausragende Mischung aus hymnischem, artsy Alternative Rock und trockenen Math Rock Experimenten spielen.

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Hörenswertes, Herbst 2014: Castanets, Swans, Electric Wizard, …And you will know us by the trail of dead

Sorry Leute. Seht es ein. Der Sommer ist vorbei, der Punk ist tot und der Pop riecht schlecht. Anbei sende ich euch trotzdem ein paar kalte Grüße, serviert von (Schenkt ihm endlich die Aufmerksamkeit, die er verdient) Raymond Raposa aka Castanets, den  auf ihrem eigenen Trip hängengebliebenen (wenn es möglich wäre, würde ich eure Musik ficken!) Swans, den nach wie vor umtriebigen (Wo liegt meine Bongh?) Electric Wizard und den Seite360-Dauergästen (sorry, aber verdammt seid ihr alt geworden!) …And you will know us by the trail of dead. Das wird ein guter Herbst…

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Hörenswertes Herbst 2012: Converge, Swans, The Mountain Goats, Dinosaur Jr, Portico Quartet

Lauter gute alte Freunde…
So kann dieser Hörenswert-Artikel für den Herbst zusammengefasst werden. Ihr wisst schon, die Typen, die man einfach schon immer mochte, die man aber irgendwie trotzdem eine Zeit lang gar nicht mehr auf dem Plan hatte. Und dann sind sie plötzlich wieder da. Man freut sich, quatscht mit ihnen, feiert mit ihnen, und so plötzlich wie sie gekommen sind verschwinden sie auch wieder. Aber zumindest lassen sie ein gutes Gefühl zurück. Vielleicht denkt man sich sogar: „Ja, die könnte ich bei Gelegenheit mal wieder anrufen.“ , und vergisst sie dann doch wieder ein wenig… zumindest bis zur nächsten großartigen Zusammenkunft.

John Darnielle sorgt mit den Mountain Goats für gemütliche amerikanische Lagerfeuerstimmung, Dinosaur Jr lassen an die guten alten Zeiten zurückdenken, als alles noch irgendwie easy war, die Swans dagegen erinnern einen daran, dass es immer noch ein Stück abgehobener geht und mit dem Portico Quartet kann man sich schlicht und ergreifend wohlfühlen, wenn auch auf sehr spezielle Weise. Achja, und dann gibt es natürlich Converge, die wieder einmal keine Ruhe, kein Punkt und kein Komma kennen und dich blutend auf dem angesengten Wohnzimmerteppich liegen lassen. „Bis zum nächsten Mal!“ ruft man ihnen dennoch fröhlich hinterher, während man einen ausgeschlagenen Zahn ausspuckt und die blauen Flecken zählt. So ist das eben mit guten Freunden…

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Hörenswertes Juni 2012: Patti Smith, 2:54, dEUS, King Tuff, The Future of the Left

Fetzen muss es! Immerhin ist Sommer, Schluss mit den netten Pop-Hymnen, rein ins Leben. Naja, bevor das hier zum Manifest für den Vitalismus wird, ich bin gerade einfach auf der Suche nach Rock, nach heftigen, schrammeligen, noisigen Klängen, nach fetziger und dennoch tanzbarer, nach wilder und dennoch eingängiger Musik. Ob ich sie gefunden habe? Zumindest partiell. King Tuff rocken und poppen ordentlich durch sommerliche Garage Sounds, 2:54 revitalisieren die sphärische Schrammel-Seite des Post Punk und The Future of the Left drehen komplett am Noise-Rad. dEUS dagegen wissen noch nicht genau wohin, produzieren dabei aber wieder eines ihrer besseren Alben, und dann gibt es noch Patti Smith. Und die ist ja jetzt alt und weise und geerdet… und verdammt nochmal, vermisse ich ihr junges, ungestümes, einfach mal fetzendes Ich! Was solls! Es ist Sommer und zum Nörgeln ist der Herbst da. Also fünfmal hörenswerten Rock/Pop der Marke zum Anfassen und Genießen. Viel Spaß.

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Hörenswertes August/September 2011: Primus, Thees Uhlmann, Sungrazer, Beirut

Jepp… das Sommerloch. Viel Musik gehört, aber wenig Muße zum Schreiben gefunden. Hier soll daher noch einmal  nach den Klängen des endenden Augusts und beginnenden Septembers gesucht werden. Auf dem Dienstplan steht verschrobener Avantgarde Funkrock der klassischen Art von Primus, die Naivität der neuen Hamburger Schule im frischen Gewand von Tomtes Thees Uhlmann, der sich auf Solo-Abwegen befindet, melancholisch stimmungsvoller Folk von Beirut und hitzigkalter progressiver Stoner Rock von Sungrazer…. Alle auf der Suche nach der verlorenen Jahreszeit.

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Hörenswertes Juni 2011: Fink, Esmerine, Thurston Moore, 13&God

Okay, okay… es braucht kein langes Drumherumreden. Auch dieses Mal tendieren unsere hörenswerten Alben wieder in Richtung der dunkel schillernden Seite des Sommers. Soll Rinko sich doch um den feuchtfröhlichen Pop kümmern. Hier geht es wieder tief hinein ins Herz der Finsternis, an dessen Ende doch so etwas wie pure Schönheit wartet. So baden wir mit Fink in schwüler Düsterromantik und lassen uns von dem Postrock Esmerines in postapokalyptische Gefilde entführen.  Und weil wir mal wieder etwas hinterher hängen, liefern wir Thurston Moore und 13&God noch zwei Mai-Reviews nach.

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Hörenswertes: April 2011: Explosions in the Sky, Za!, The Mountain Goats, Colin Stetson

Nein… Heute wird an dieser Stelle mal nicht über das Wetter gejammert… Warum sollten wir auch, wenn uns die Tage so heiße Musik auf den Tisch bringen? Richtig feurig wird es mit wüstem, chaotischen Hack-Zappa-Prog von Za! und ihrem musikalischen Bastard Megaflow, sowie ambivalentem Post-Jazz vom Arcade Fire Saxophonisten Colin Stetson. Explosions in the Sky machen wieder einmal was sie am besten können, gediegenen, atmosphärischen Postrock und John Darnielle lässt auf All Eternal Deck erneut die etwas lauteren Seiten von The Mountain Goats zum Vorschein kommen, freilich ohne auf wunderschöne subtile Songwriterballaden zu verzichten.

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Hörenswertes: März 2011: Têtes Raides, Nicolas Jaar, Home Video, Jonny Greenwood

Ja ihr lieben Leute… Es wird Frühling. Wir feiern das neu erwachende Leben mit fröhlichem, eleganten Folk Rock aus Frankreich von Têtes Raides und herrlich nonchalantem Indie Electro-Pop von Gold Panda. Die letzten Furchen des Winters stehen aber noch in unseren Gesichtern und so haben sich auch etwas kargere, kältere Klänge in unseren Soundcheck geschmuggelt. Der tragische Norwegian Wood Soundtrack von Jonny Greenwood und Can, der etwas spät eintrudelnde – aber immer noch geniale – Minimal Techno von Nicolas Jaar und melodieverliebter, semielektronischer Art Pop / Art Rock von Home Video. Wie immer alles mit dem Hörenswert-Gütesiegel versehen.

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Hörenswertes: Januar 2011 – Anna Calvi, Tu Fawning, Qube, Fujiya & Miyagi

Das Jahr fängt sowohl musikalisch als auch metereologisch schonmal recht ordentlich an. Mit Anna Calvi, Tu Fawning, Qube und Fujiya And Miyagi folgen vier musikalische Pralinen für die – Gott sei Dank – gar nicht mehr so kalten Januartage: Edler Songwriterpop, verschnörkelter Indie, eskapistischer Folk und deftiger Neo Progressive Metal. Da dürfte für jeden was dabei sein…

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Auf zu neuen Ufern…? Neue Alben von Serj Tankian und Sufjan Stevens

Zwei gestandene Indie- und Alternativerockgrößen. Zwei neue Alben, die sich vom bekannten Material abheben… Was steckt hinter den aktuellen, experimentierfreudigen Alben von Folk-Geheimtipp Sufjan Stevens und System of a down Sänger Serj Tankian? Wir wagen für euch einen Blick auf Imperfect Hamonies und The age of adz.

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In the Fishtank 7: Low & Dirty Three (2000)

Nach dem Solo-Intermezzo von June of 44 wurde munter weiter kollaboriert bei Konkurrents Fishtankreihe. Pünktlich zur Jahrtausendwende standen sich die Indie-Rocker von Low und das instrumentelle Folk-Trio Dirty Three gegenüber. Diese haben durchaus Erfahrung, was die Zusammenarbeit mit Alternativerock und Indie-Größen betrifft. Warren Ellis war seinerzeit Mitglied bei „Nick Cave and the Bad Seeds“, die anderen beiden im Bunde – Mick Turner und Jim White – sind unter anderem als Backgroundmusiker bei Cat Power, PJ Harvey oder gar Sonic Youth zu hören. Da scheint die Zusammenarbeit mit den Lo-Fi, Slowcore-Rockern von Low nur folgerichtig.

Und „Zusammenarbeit“ ist wohl auch tatsächlich der beste Begriff, um die siebte Fishtanksession zu kennzeichnen. Denn was bedeutet Zusammenarbeit…? Kompromisse. Und um diese sind weder Low noch Dirty Three verlegen. So pirschen sich Low ganz vorsichtig mit ihrem subtilen, bedächtigen Slowcore-Sound heran, bemühen sich redlich nicht allzu viel Wind zu machen und wollen scheinbar sowieso am liebsten ungehört bleiben. Dirty Three wiederum, die es gewohnt sind, fragile Soundgewänder aus der zweiten Reihe stimmig einzubetten, legen ganz vorsichtig ihren romantischen, mitunter leicht schrägen Post-Folk/Ambient über das Geschehen. Und das ganze klingt in erster Linie vor allem ruhig. Da darf ein 9minütiges Folkepos wie das Neil Young Cover „Down by the river“ auch fast die gesamte erste Hälfte aus vertonter Stille bestehen. Bleche werden höchstens sachte gestreichelt, Gitarren nicht einmal annähernd gezupft. Geräusche sind ja auch irgendwie überflüssig, wenn man in aller Ruhe eben jene Ruhe vollkommen ruhig genießen kann. Stille um der Stille wegen, teilweise fast schon störend von Klang unterbrochen.

Machen wir uns nichts vor. FISH7 ist ein vertontes Understatement. Wo andere Bands die Kollaborationen zu wüstem Crossover nutzen, schmiegen sich hier Lo-Fi, Indie und Folk genüsslich aneinander. Ein ganz klein wenig experimentell, ein wenig zum Spirit of Eden von Talk Talk nickend, ein wenig mit Leonard Coen flirtend, dabei aber immer mit dem Blick zum Boden, immer den Fluchtweg im Auge, immer den Sturm zurückhaltend und alles in allem wunderschön. Enervierend könnte man es fast nennen, wie der „Invitation day“ oder „Cody“ mit ihren sanften Streichern an der Stille vor dem nie einsetzenden Sturm kratzen. Ruhe, die in ihrer inneren Zerrissenheit alles andere als beruhigend ist… daran ändern auch die himmlischen, fast schon kitschigen Vocals eines „When I called upon your Seed“ nichts. Low und Dirty Three scheinen auszuloten, wie sie dem selbst kreierten musikalischen Kosmos am besten entkommen könnten… How to disappear completly: Durch die Musik, mit der Musik, hinter der Musik, die in ihrer ganzen sanften Pracht nicht einmal Musik sein will.

Und so legt sich diese 40minütige EP Schleier um Schleier auf ihre Zuhörer, diese in ihrer dichten Bedächtigkeit fast zerdrückend. Und wenn es dann am Ende ganz plötzlich herrlich kratzig, bluesig, anti-folkig heißt „Lordy, save my soul“ dann scheint es dafür beinahe zu spät, vollkommen unabhängig davon wie dieses beinahe – aber wirklich nur beinahe – befreiende Mantra schmutzig und wüst wiederholt wird. Ein letztes Atmen durch den feinen Staub der geräuschlosen Soundkulisse, ein letztes Aufbäumen vor dem abrupten, vollkommmenen Verstummen. Eine fantastische Kurzspielplatte, ein herrliches Eintauchen in einen annähernd klanglosen Klangkosmos, eine ungewöhnliche, wirkungsvolle, einfach nur schöne Fishtank-Kollaboration.

Gute Seele – Rezension zu Reinhard Meys neuem Album "Mairegen"

Reinhard Mey? Ganz klar, die Musik unserer Elterngeneration. Und ja auch schon ein bisschen spießig, irgendwie. Reaktionär würde da sogar so mancher sagen. Schlager für das Bildungsbürgertum, Liedermacherkultur für die Braven und Naiven, weitab vom rebellischen Gestus eines Wader oder Wecker. Viel Kitsch und dieses – zumindest in der Studioversion – grausige „Über den Wolken“, das sich zum Schlagerklassiker gemausert hat. Und als wäre das nicht genug, dann auch noch die Gartennazi-Geschichte, der Heckmeck mit diversen Internetfanprojekten, die nach Post von Meys Anwalt nach und nach ihre Tätigkeit aufgegeben haben um der offiziellen Website den Platz zu räumen. Reinhard Mey sympathisch zu finden, hat einem der eigentlich grundsympathische Liedermacher in den letzten Jahren immer schwerer gemacht. Und doch hält er wacker seine Stellung im deutschen Chanson-Himmel, füllt die Konzertsäle und überrascht immer wieder mit erstaunlich schönen, unprätentiösen und zurückhaltenden Folksongs. Unabhängig von medialem Aufruhr, Authentizität-, Kitsch- oder Sympathiedebatten hat Reinhard Mey ein durch und durch respektables  Œuvre vorzuweisen, eine über 40jährige Karriere mit Kritiker- und Publikumserfolgen.  Schlicht, ein Stück deutscher Liedermachergeschichte und nun 2010 auch wieder mit einem neuen Album am Start.

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Writing… Singing… Playing… – Fünf aktuelle Singer/Songwriter Veröffentlichungen unter der Lupe

Wacker bilden die Songschreiber, Liedermacher, Folkloristen und Sänger eine Bastion gegen alle Trends und aktuellen Popentwicklungen. Folk, Blues und einfache Gitarrenmusik gehören wohl mit zu den Genres, die niemals aussterben werden, unabhängig davon, ob sie sich dem aktuellen Pop-Geschehen öffnen oder einen klaren Widerpart zu ihm einnehmen. Die aktuellsten Alben des weitgefassten Genres scheinen diese Tatsache erneut zu belegen: Es gibt zwei posthum veröffentlichte, uramerikanische Meisterwerke, schrägen Antifolk einer eigenwilligen Harfenspielerin und Sängerin, raubeinigen American Primitive, abgeklärten Alt-Country und melancholischen Folkpop. Wir haben gleich fünf Alben der Einsamen und Eigensinnigen für euch unter die Lupe genommen.

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Introducing… Kazuki Tomokawa

Seit 1970 ist der „Schreiende Philosoph“ Kazuki Tomokawa ein nicht wegzudenkender Bestandteil der japanischen Musikszene. Trotzdem kann die Rezeption des Dichters und Folksängers außerhalb Asiens nur als mangelhaft bezeichnet werden. Obwohl seine Discographie mittlerweile über zwanzig Veröffentlichungen umfasst und sowohl Albennamen als auch Songtexte ins Englische übersetzt wurden, blieb dem Poeten bisher ein größerer Erfolg in Übersee verwehrt.

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